Wie bewährt sich ein Elektroauto im Alltag? Wie klappt das mit dem Laden und wie ist das mit der Fahrdynamik? Angie Lüscher und Nando Frei aus dem Kanton Aargau haben den Test gemacht – und Überraschendes erlebt.
Sie stiegen um! Angie Lüscher und Nando Frei aus Baden AG wurden von AMAG und Clyde – E-Auto-Abo-Anbieterin und Tochterfirma der AMAG – zu E-Testern erkoren und durften zwei Monate lang einen VW ID.3 fahren. «Das war echt toll», schwärmt Nando Frei. «Wir haben uns sehr über diese Möglichkeit, einmal länger im Elektroauto unterwegs zu sein, gefreut.»
Bereits seit längerem habe es sie interessiert, wie es wohl sei, am Steuer eines E-Autos zu sitzen. «Wir fragten uns in letzter Zeit vermehrt, wie es wohl wäre, auf ein Elektroauto umzusteigen. Und wie es sich in unserem Alltag bewähren würde.» Hinzu kommt: Frei ist ein Technikfreak. «Die Power, die E-Autos haben, fasziniert mich. Und alle schwärmen vom Drehmoment.»
Zusammen wählten sie den ID.3 aus dem breiten Elektroautosortiment von Clyde als ihr Test-E-Auto aus. Der Kompakte aus dem Hause VW verfügt je nach Ausführung über bis zu 326 PS und entspricht von der Grösse her am ehesten ihrem aktuellen Auto. «Ein sehr schönes Modell, das uns beiden auch farblich sehr gefällt», so Frei.
Anfang Juli übergab ihnen der Head of Marketing des AMAG Abo-Anbieters Clyde in der AMAG Wettingen ihr Fahrzeug auf Zeit. Ein besonderer Moment für das Paar, auf den sich beide sehr freuten. «Es lief sehr freundschaftlich ab», erzählt Frei. «Wir liessen uns aber nur die Grundfunktionen erklären. Denn ich gehöre zu den Menschen, die am liebsten alles selbst lernen und herausfinden wollen.»
Dazu hatten er und seine Freundin Angie in den folgenden Wochen ausgiebig Zeit. Los gings bereits mit der Heimfahrt von der Garage – quasi ihre Jungfernfahrt im Elektroauto. «Das fühlte sich für einen kurzen Moment strange an», so Frei dazu. Gewöhnungsbedürftig deshalb, weil er in der Mittelkonsole den Schalthebel vermisste. «Beim ID.3 wählt man den Gang hinter dem Lenkrad, deswegen wusste ich nicht wohin mit der Hand. Als Lösung hatte ich in der Mittelkonsole eine Flasche platziert, ähnlich des gewohnten Schalthebels», sagt er lachend. «Das hat geholfen. Aber schliesslich habe ich mich dann rasch an die Automatik gewöhnt.»
Die für Elektroautos spezifischen Unterschiede zu seinem bisherigen Wagen hätten sie aber von Anfang an überzeugt, wie Nando auch im Video oben sagt. Besonders die Rekuperation, mit der während des Bremsvorgangs Energie zurückgewonnen werden kann, sei faszinierend. «Das ist ja fast so, als würde jemand Benzin nachfüllen, wenn ich am Bremsen bin – echt genial.» Und auch der One-Pedal-Drive im Stadtverkehr, also das Fahren nur mit Gaspedal und automatischem Bremsen, habe ihnen zugesagt. Als Hundebesitzer hätten sie zudem immer mal wieder auf die sogenannte «Hundefunktion» zurückgegriffen. Eine Kühlung im Stand, mit der sie ihre Mischlingshündin Pici während eines kurzen Einkaufs im Auto lassen konnten.
Und natürlich konnte sich Technikfreak Nando Frei auch vom Wahrheitsgehalt der vielen Schwärmereien rund um die Beschleunigung überzeugen. «Die Power eines Elektroautos ist wirklich beeindruckend», sagt er anerkennend. «Es ist einfach ein ganz anderes, dynamisches Fahren.» Allerdings musste er diesbezüglich am Anfang noch etwas Lehrgeld zahlen. «Bei uns in Baden hat es an einer Kreuzung einen Radar. Ich wurde dort mehrmals geblitzt – nur vom Anfahren! Es war gewöhnungsbedürftig, dass es direkt so schnell losgeht.» Es habe einen Moment gedauert, bis er das Timing, das Gespür, im Griff gehabt habe.
Kleinere Anlaufschwierigkeiten, nach denen sich das E-Auto aber sehr schnell im Alltag von Lüscher und Frei etabliert. Und obwohl beide mit dem Fahrzeug unterwegs waren, sass mehrheitlich Nando Frei am Steuer. Dies deshalb, weil er damit seinen Arbeitsweg bestritten hatte. Der Aargauer arbeitet in der Tierklinik Aarau-West und macht eine Zweitausbildung zum Tiermedizinischen-Praxis-Assistenten – und sorgte mit dem neuen Auto sogleich für Aufsehen bei seinen Teamkollegen. «Sie stellten viele Fragen, wollten wissen, wie es sich fährt. Aber die meisten interessierte, wie es mit dem Laden ist.»
Nando Frei gibt zu, dass er diesem Thema gegenüber im Vorfeld selbst kritisch eingestellt gewesen sei. «Vor allem bezüglich der Reichweite hatte ich Vorbehalte. Ich hatte befürchtet, dass der Akku mit meinem Arbeitsweg von über 70 Kilometern pro Tag dann jeweils sehr schnell leer würde. Auch stellte ich mir vor, dass das Thema Laden den Alltag einschränkt, weil man nicht überall laden kann.»
Der zwei Monate dauernde Test mit dem Clyde E-Auto hätte ihn aber eines Besseren belehrt. So habe er jeweils weniger Reichweite verbraucht, als er im Kopf hatte. Und auch das Laden sei nie ein Problem gewesen. «Wir waren nie eingeschränkt und kamen auch nie zu spät, weil wir noch Strom laden mussten.» Sie hätten mit der Zeit ein Auge dafür bekommen, wo es überall Ladestationen habe. «Ausserdem haben wir jeweils während des Einkaufens geladen oder auf Raststätten, wenn wir längere Fahrten unternommen haben, wie zum Beispiel in unser Maiensäss im Bündnerland.» Praktisch: Während der Arbeit konnte der Tierpfleger jeweils in der Tiefgarage laden.
Dennoch habe es hin und wieder kleinere Aufreger gegeben. Etwa dann, wenn eine als Schnellladestation angekündigte Säule nur mit 20 kWh lud. Einmal habe er das Füllen des Akkus etwas gar lange hinausgezögert. «Bei 10 Prozent Ladestand wurde ich dann schon nervös», gibt Frei zu. «Das ist für mich der einzige Unterschied zum Tanken – und ein Punkt, wo man ein bisschen umdenken muss. Im Verbrennerauto kann man auch bei einem mutmasslich leeren Tank meist noch locker einige Kilometer zur nächsten Tankstelle fahren. Dasselbe wollte ich bei geringem Ladestand lieber nicht riskieren. Deshalb bin ich lieber bis auf das eine Mal immer frühzeitig zur nächsten Ladestation gefahren.»
Alles in allem seien sie nach den zwei Monaten E-Test gerüstet für den Wechsel, bilanziert Nando Frei. Allerdings findet dieser nun nicht nahtlos statt: Das Paar hat seinen VW ID.3 an Clyde zurückgegeben. «Wir waren etwas traurig, als wir unser Elektroauto abgegeben haben», sagt er. «Wir haben uns wirklich schon sehr daran gewöhnt!» Das Paar will aber zunächst sein eigenes Auto noch fahren, bis es endgültig den Geist aufgibt. Nando Frei fügt an: «Wir wissen jetzt aber, dass wir mit Clyde jederzeit einfach umsteigen können. Wir sind bereit!»
*VW ID.3 Pro UNITED, 204 PS, 16.7 kWh/100 km, 0 g CO2/km, Kat. A
Die angegebenen Verbrauchs- und Emissionswerte wurden nach den gesetzlich vorgeschriebenen Messverfahren WLTP ermittelt. Das weltweit harmonisierte Prüfverfahren für Personenwagen und leichte Nutzfahrzeuge (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedure, WLTP) ist ein realistischeres Prüfverfahren zur Messung des Kraftstoffverbrauchs und der CO2-Emissionen. Die Werte variieren in Abhängigkeit der gewählten Sonderausstattungen. Damit Energieverbräuche unterschiedlicher Antriebsformen (Benzin, Diesel, Gas, Strom, usw.) vergleichbar sind, werden sie zusätzlich als sogenannte Benzinäquivalente (Masseinheit für Energie) ausgewiesen. CO2 ist das für die Erderwärmung hauptverantwortliche Treibhausgas. CO2-Mittelwert aller in der Schweiz angebotenen Fahrzeugmodelle: 122 g/km (WLTP). Provisorischer CO2-Zielwert der in der Schweiz angebotenen Fahrzeugmodelle: 118 g/km (WLTP). Die Angaben für ein Fahrzeug können von den zulassungsrelevanten Daten nach der individuellen Einzelfahrzeuggenehmigung abweichen. Die Verbrauchsangaben in unseren Verkaufsunterlagen sind europäische Treibstoff-Normverbrauchs-Angaben, die zum Vergleich der Fahrzeuge dienen. In der Praxis können diese je nach Fahrstil, Witterungs- und Verkehrsbedingungen, Zuladung, Topographie und Jahreszeit teilweise deutlich abweichen. Wir empfehlen ausserdem den eco-drive-Fahrstil zur Schonung der Ressourcen. Energieeffizienz-Kategorie nach dem neuem Berechnungsverfahren gemäss Anhang 4.1 EnEV, gültig ab 01.01.2024. Informationen zur Energieetikette für Personenwagen finden Sie unter Bundesamt für Energie BFE.