Es ist das wichtigste Thema neben dem Kaufen, Leasen oder Abonnieren eines Elektroautos: das Aufladen des E-Autos. Für viele ist das «Tanken» der Generation E noch Neuland, weil eine sehr junge Disziplin. Doch so viel sei vorweg verraten: Den meisten dürfte der Ladevorgang nach ein paar Mal so in Fleisch und Blut übergehen wie zuvor das Benzintanken – oder das Handyladen. Worauf beim Laden eines E-Autos zu achten gilt, listen wir nachfolgend auf.
Die öffentliche Ladeinfrastruktur in der Schweiz wird laufend ausgebaut, mehrere tausend Ladestationen für Elektroautos gibt es bereits heute. Zapfsäulen in Ihrer Region finden Sie im Internet unter Ladestationsfinder. Ladestationen stehen zum Beispiel bei Einkaufszentren, auf öffentlichen Parkplätzen, bei Parkhäusern, bei Ausflugszielen und an Autobahnraststätten. Die AMAG investiert zudem stark in eine betriebseigene Ladeinfrastruktur. So gibt es an allen Standorten Lademöglichkeiten, an zwölf Standorten sind Schnellladegeräte mit einer Ladeleistung von 50 kW verfügbar. Das Ladenetz für Elektroautos wird fortlaufend ausgebaut.
Ein Elektroauto zu laden ist recht einfach. Doch wie funktioniert das ganz genau? Beim Laden eines Elektroauto kommt der Begriff AC/DC ins Spiel, der manchen wegen der gleichnamigen Rockband geläufig sein dürfte. AC steht für Alternative Current, DC für Direct Current, zu Deutsch Wechselstrom und Gleichstrom. Bei Elektroautos ist DC von Bedeutung: Gespeicherte Energie in Batterien steht in Form von Gleichstrom zur Verfügung. Da aus der Steckdose aber Wechselstrom kommt, muss der Strom für das Elektroauto umgewandelt werden. Dies geschieht bei der Wallbox zu Hause via im Auto verbauten AC/DC-Wandler, bei der öffentlichen Ladestation für Elektrofahrzeuge bereits in der «Zapfsäule». Bezüglich Stecker ist in Europa der Typ-2 fürs AC-Laden und der CCS-Stecker fürs DC-Laden Standard. Gut zu wissen: Man muss absolut kein Profi sein, sprich: einfach einstecken, kurz überprüfen, ob alles funktioniert und das Elektroauto laden. Es gibt hier auch kein «falsches» Verhalten, man kann also weder das Auto noch die Ladestation beschädigen.
Privat wird das Auto an der Wallbox mit einer Ladeleistung von bis zu 22 kW über Nacht geladen. Ausgehend von einer leeren Batterie, dauert dies etwa vier bis acht Stunden. Das Aufladen bei Shoppingcentern dauert meist etwa gleich lang wie ein grösserer Einkauf. Ähnlich lange dauert’s bei anderen öffentlichen AC-Ladestationen mit bis zu 43 kW. Bei den DC-Schnellladestationen mit 50 bis 350 kW an Raststätten geht’s am zügigsten: Das Auto ist bei letzterer Ladegeschwindigkeit nach einem 20- bis 30-minütigen WC- oder Kaffeehalt bereits wieder parat.
Laden an der privaten Wallbox kann bequem über Nacht getätigt werden und schont das Portemonnaie: Es wird, falls verfügbar und so eingerichtet, Niedertarifstrom verwendet. Ist eine private Photovoltaikanlage installiert, wird der Strom sogar noch günstiger, da er unabhängig vom Strompreis ist. Beim öffentlichen Laden des Elektroautos an einer Ladestation für Elektrofahrzeuge gibt es zum Teil grosse Unterschiede – je nach Region, aber auch je nachdem, wo genau man das Auto lädt. Als Kunde eines Shoppingcenters etwa laden Sie Ihr Elektrofahrzeug manchmal kostenlos. Als Richtlinie: Eine Vollladung im Hochtarif kostet je nach Modell 12 bis 20 Franken, im Niedertarif knapp 10 Franken. Bei Schnellladestationen ist der Preis pro kWh im Schnitt höher. Bezahlt wird entweder mit der Kreditkarte – geläufiger und vor allem sehr zu empfehlen ist aber das Abrechnen via Ladekarte eines Anbieters oder dann über dessen App (siehe nächster Punkt).
Am praktischsten läuft das Laden ab, wenn man Mitglied in einem Ladenetz ist. Abgerechnet wird per Kreditkarte, per Ladekarte oder per App. Dazu kommt, dass man als Mitglied eines Netzes auch von Vorzugskonditionen profitiert. In der Schweiz gibt es eine ganze Reihe von Ladenetzen, die zusammen mehrere tausend Ladestationen im Angebot haben. Achten Sie bei der Wahl des Anbieters auf eine ausreichende Abdeckung in Ihrer Region – aber auch auf die Art der Abrechnung, die Ihnen am meisten entgegenkommt. Wichtig ist auch, dass das gewählte Netz die Nutzung anderer Standorte erlaubt – man spricht hier, analog zum Handynetz, von Roaming. Nicht unwesentlich für ein nachhaltiges Fahren: Bei allen Ladenetzen besteht die Möglichkeit, Ökostrom zu verwenden.
Als Fahrer eines Elektroautos der AMAG Marken Audi, CUPRA, SEAT, Škoda und VW haben Sie zudem die Möglichkeit, Mitglied des Ladenetzes Ihrer Marke zu werden. Finden Sie die entsprechende Ladestation für Ihr Elektroauto.
VW lancierte das Ladesystem We Charge. Damit sind in der Schweiz rund 6500 Ladepunkte eingeschlossen (darunter 500 DC-Schnellladestationen), in Europa sind es über 200’000 Lademöglichkeiten. Das Ganze läuft über eine Ladekarte sowie die We Connect ID. App.
Audi hat den e-tron Charging Service mit über 240’000 Ladepunkten in ganz Europa. Das Laden läuft bequem via Ladekarte und die myAudi-App, bezahlt wird monatlich. Informationen zu den Standorten der jeweils nächsten Ladesäule finden sich ebenfalls in der App.
SEAT-Fahrer können wie auch Kunden von CUPRA, Škoda und VW auf das Elli-Ladenetzwerk zurückgreifen, das allein in der Schweiz knapp 6500 Ladepunkte anbietet, europaweit sind es 200’000. Das System funktioniert via Ladekarte und App.
Škoda bietet den Powerpass. Mit der Powerpass-Karte haben Fahrer von Modellen wie Enyaq iV. und Co. Zugang zu den meisten öffentlichen Ladeanbietern und können daher praktisch überall laden. Ladedaten und Zahlungen sind auf einen Blick per App einsehbar.
Am bequemsten ist es natürlich, eine private Lademöglichkeit zu haben. Wallbox-Ladestationen können sowohl von Eigentümern als auch von Mietern installiert werden – Letztere brauchen aber eine Bewilligung des Vermieters. Rund 80 Prozent der Ladevorgänge in der Schweiz finden an solchen privaten (oder firmeneigenen) Ladestationen statt. Die AMAG Heimladestation (ohne Installation) kostet rund 1600 Franken.